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Dictionnaire du théâtre en Suisse DTS
Theaterlexikon der Schweiz TLS/ Dictionnaire du théâtre en Suisse DTS/ Dizionario teatrale svizzero DTS / Lexikon da teater svizzer,
Zürich, Chronos Verlag, 2168 pp. (3 voll.)

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  Dictionnaire du théâtre en Suisse DTS
 

ISBN 3-0340-0715-9

En 3600 articles, le tout nouveau dictionnaire produit par l'Institut d'études théâtrales de l'Université de Berne retrouve le passé et décrit le présent des arts du spectacle en Suisse, à travers les riches personnalités de ses principaux comédiens, chanteurs, danseurs, metteurs en scène, décorateurs, auteurs, ses lieux de production et ses compagnies. Cet ouvrage encyclopédique présente ceux qui font vivre, ou ont fait vivre, les scènes de ce pays, sans oublier la part des Suisses ayant triomphé à travers le monde. À plus de 800 notices en français, il mêle alphabétiquement 2500 notices en allemand, plus de 230 en italien, près de 70 en romanche et met en valeur un patrimoine culturel d'une richesse insoupçonnée.


800 illustrations sont réparties sur les quelque 2000 pages de l'ouvrage, reliées en trois volumes présentés en coffret. Précieux aide-mémoire pour les spectateurs, il offre de multiples exemples de beaux parcours d'artistes.

Link: www.theaterlexikon.ch

Theaterlexikon der Schweiz TLS/ Dictionnaire du théâtre en Suisse DTS/ Dizionario teatrale svizzero DTS / Lexikon da teater svizzer, Andreas Kotte (Hgr.), Zürich, Chronos Verlag, 2168 pp. (3 voll.)

 

  Le DTS en bref

 

  5 Fragen an Frau Dr. Simone Gojan, die Chefredaktorin des Theaterlexikons der Schweiz


Warum gab es für die Schweiz bisher ein so unentbehrliches Nachschlagewerk wie ein Theaterlexikon noch nicht?

Das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, an dem das Theaterlexikon der Schweiz in den letzten acht Jahren erarbeitet wurde, besteht erst seit 1992. Vorher gab es keinen Lehrstuhl für Theaterwissenschaft in der Schweiz. Erst dieser universitäre Rahmen ermöglichte es, die Expertinnen und Experten zum Schweizer Theaterschaffen innerhalb des Projekts Theaterlexikon zu vereinen und für eine Mitarbeit zu begeistern sowie selbst Forschung zu betreiben. Dabei war uns die Schweizerische Theatersammlung in Bern als Dokumentationsstelle unentbehrlich. Auch die Finanzierung, Dreh- und Angelpunkt eines solchen Projekts, konnte in diesem Umfang (2 Millionen Drittmittel) nur dank der Einbindung in die Institution Universität realisiert werden.

Das Theaterlexikon der Schweiz ist schon allein durch sein Gewicht beeindruckend, aber vor allem beeindruckt die Vielfalt des Aufgenommenen: Jede Theaterform wird berücksichtigt (von der Oper zum Figurentheater, von Laiengruppen zum Videotanz, um nur einige Beispiele zu nennen). War die Verwendung dieses weiten Theaterbegriffs eine Grundsatzentscheidung?

Ja, zwei Grundsatzentscheidungen prägten das Projekt. Erstens die Weite des Theaterbegriffs, der es beispielsweise ermöglichte, Sachbeiträge wie "Carnevale nella Svizzera Italiana" oder "Street Parade ZH" aufzunehmen, alle Sparten zu berücksichtigen und auch das Amateurtheater miteinzubeziehen. Und zweitens die Entscheidung, das Theaterlexikon in vier Sprachen zu realisieren. Beides trug dazu bei, die Realität des Schweizer Theaterschaffens abzubilden: die Vielfalt der Formen und die Vielfalt der Sprachen.

3600 Artikel, mehr als 2000 Seiten in drei Bänden, 8 Jahre Arbeit: Was waren die grössten Schwierigkeiten, die überwunden werden mussten, um diese Arbeit erfolgreich zu beenden?

Es gab in den sehr unterschiedlichen Arbeitsbereichen unterschiedliche Schwierigkeiten, kleinere und grössere. Ein Grundproblem aber, auf das wir immer wieder zurückgeworfen wurden, war die Finanzierung. Während eines grossen Teils der Laufzeit des Projekts waren wir gezwungen, Drittmittel für die jeweils anstehenden weiteren Arbeiten zu akquirieren. Wir konnten schlussendlich 64 Geldgeber unter einem Dach vereinen, das erforderte viel Überzeugungskraft und viel Vertrauen der Geldgeber in unsere Arbeit. Wir sind froh und dankbar, dass uns das gelungen ist.

Deutsch, Französisch, Italienisch, Rumantsch grischun: Die Artikel der Theaterschaffenden wurden in der Sprache geschrieben, in der diese arbeiteten oder noch arbeiten. Welche spezifischen Schwierigkeiten warf die Realisierung dieser Viersprachigkeit auf?

Zuerst einmal bedingte diese Entscheidung zur Viersprachigkeit eine Vergrösserung der Zentralredaktion in Bern. Bis 1999 arbeiteten Dr. Thomas Blubacher, Co-Chefredaktor bis Ende 2001, und ich an der Konzeption des Gesamtwerks und an der Realisierung des deutschsprachigen Teils des Lexikons. 1999 kamen dann Joël Aguet, der Leiter der französischsprachigen Redaktion, und Dr. Pierre Lepori, Leiter des italienischsprachigen Teils des TLS, dazu. Für das rätoromanische Sprachgebiet konnten wir auf die Mitarbeit von Prof. Dr. Clà Riatsch, der auch im Wissenschaftlichen Beirats des Lexikons sass, zählen. Die Lia Rumantscha übernahm - unentgeltlich - die Übersetzungen der in deutscher Sprache verfassten und redigierten Artikel des rätoromanischen Sprachraums ins Rumantsch grischun und leistete damit Grossartiges. Dieser personelle Ausbau hatte natürlich finanzielle Konsequenzen. Weitere Gelder mussten eingeworben werden, um die Qualität der viersprachigen Arbeit zu sichern. Das ist aber nur ein Aspekt unter vielen und sicher nicht der interessanteste. Spannend und herausfordernd waren vor allem die inhaltlichen Diskussionen, die sich durch die verschiedenen Sprachredaktionen ergaben. Jede Entscheidung musste für alle Sprachredaktion akzeptabel sein. Wir suchten nicht nach einem Kompromiss, sondern nach der besten Lösung. Vorgaben für die deutschsprachigen Texte wurden für die anderen Sprachen adaptiert, geändert und den Bedürfnissen angepasst. Die Arbeitsweise der französischen und der italienischen Redaktionsleiter wirkte auf das deutschsprachige Redaktionsteam zurück und veränderte manche vorher getroffene Entscheidung … zum Besseren. Wir lernten in der Auseinandersetzung mit dem Thema, mit uns und mit den unterschiedlichen Kulturen viel Neues.

Nach achtjähriger Arbeit wird das Lexikon nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Was können interessierte Leserinnen und Leser darin finden oder - anders gefragt - welches Feld des Schweizer Theaterschaffens steckt das TLS ab?

Ich denke, dass es uns gelungen ist, das faszinierende Panorama des Schweizer Theaterschaffens in seiner Breite aufzuzeigen und neugierig auf Weiteres zu machen. Mosaikstein für Mosaikstein setzten die 230 Autorinnen und Autoren ein Bild des Schweizer Theaterlebens zusammen, das man nun blätternd entdecken kann. Wenn man eine beliebige Seite des Lexikons aufschlägt und dicht aufeinanderfolgend die Tänzerin Charlotte Bara (in italienischer Sprache), den Schauspieler und Regisseur Jean Bard (in französischer Sprache), den Liedermacher Linard Bardill (in Rumantsch grischun) und den Dramatiker Lukas Bärfuss (in deutscher Sprache) dokumentiert findet, dann ist das nur ein kleiner Ausschnitt des Dargebotenen. Wie einzelne Glieder einer Kette reihen sich die Artikel in einen grösseren Kontext ein. Die Verzahnungen und Wechselwirkungen von Amateurtheater und professionellem Theater, von Tanz-, Musik-, Marionetten- und Sprechtheater sowie der Austausch zwischen den Sprachregionen der Schweiz und die Beziehungen zum angrenzenden Ausland werden in dieser Form tatsächlich sichtbar. Für interessierte Theatergängerinnen und -gänger, für Kulturschaffende und -finanzierende, für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kann das TLS zur Fundgrube neuer Erkenntnisse werden oder auch einfach der Unterhaltung dienen.

© LeCultur@ctifSuisse (red)

 

  A écouter


À écouter
Dare-Dare du 30 septembre 2005
Espace 2-RSR

 

  Deutsch, Français, Italiano, Rumanch


Vom Osterspiel bis zur Street Parade

Das TLS ist ein enzyklopädisches Werk zur schweizerischen Kultur. Rund 2'600 Artikel betreffen das deutschsprachige Theaterschaffen, der Grossteil davon porträtiert Personen. Diese Personenartikel führen so unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler auf wie den Autor Thomas Hürlimann, die Sängerin Edita Gruberova, den Bühnenbildner Teo Otto, die Lichtdesigner Rolf Derrer und Max Keller, den Dirigenten Armin Jordan und den Komponisten Paul Burkhard, die Tänzerin Anna Huber und den Regisseur Christoph Marthaler, aber auch weniger bekannte Vertreterinnen und Vertreter der Zunft. Freie Theatergruppen wie das Theater Club 111 in Bern, das Theater Marie Aarau oder die Off Off Bühne in Zürich sind ebenso vertreten wie das Schauspielhaus Zürich, das Stadttheater Bern oder das Sommertheater Winterthur. Der Bogen der Sachartikel ist weit gespannt: Vom Osterspiel zum Gefangenentheater, von der Street Parade über das Weihnachtsspiel, vom Arbeitertheater zu Theaterverlagen. Das TLS richtet sich an eine breite Öffentlichkeit, an Theaterschaffende, -fördernde und -interessierte, begründet gleichzeitig aber auch eine gesamtschweizerische theaterwissenschaftliche Grundlagenforschung.

Simone Gojan, Chefredaktorin

D'Abplanalp à Zouc

Les 750 notices en français rendent compte des principales carrières développées dans les arts de la scène en Suisse romande, ou par des Romands: on en trouve peu jusqu'au XIXe siècle (Aufresne, Dumont), davantage dès le début du XXe (Carmen d'Assilva, Almard). Apparaissent aussi alors les premières familles d'artistes (les Fournier, les Fradel, les Auberson) et les animateurs (Ernest Ansermet, Jean Bard, Jean Hort, Jean Kiehl). Dès les années 30, surgissent de nouvelles générations de chanteurs (Hugues Cuenod) et de comédiens (William Jacques, Eléonore Hirt, François Simon, Paul Pasquier). Avec les années 50, commence l'action de bâtisseurs (Apothéloz, Mentha) et se déploient les trajectoires de grands acteurs de la scène. Grâce à la précision des informations, une lecture en réseau de ces notices révèle un panorama riche et très divers : notre pays est si morcelé que l'activité des plus proches voisins reste souvent méconnue. Chacune des entrées en français de ce Dictionnaire, qui se veut un ouvrage de référence, met en valeur le patrimoine romand des arts du spectacle vivant. Précieux aide-mémoire pour les spectateurs, il offre de multiples exemples de belles vies d'artistes.

Joël Aguet, Responsable de la rédaction française

Dai Somaschi alla Radio

Il DTS è un immenso sforzo di ricerca e valorizzazione del patrimonio culturale elvetico: per la Svizzera Italiana si tratta inoltre di una prima assoluta. Rari sono infatti gli studi che presentano uno sguardo così completo e approfondito sulla realtà teatrale delle regioni italofone della Svizzera. Una realtà che si distingue in modo particolare dal resto del paese: il professionismo approda infatti nel Cantone Ticino solo grazie alla fondazione della Radio Svizzera Italiana, nel 1932, ma le testimonian-ze di un'attività scenica - presso i padri Somaschi di Lugano o i Gesuiti di Bellinzona - risalgono fino al Diciassettesimo Secolo. La parte italiana del DTS tiene dunque conto della specificità del contesto locale, offrendo grande spazio alla trattazione di temi generali (il teatro dialettale e amatoriale, il carnevale, il teatro radiofonico e televisivo, il Festspiel), ma anche numerose dettagliate biografie di attori, cantanti, registi, ballerini, marionettisti, scenografi, scrittori, d'importanza regionale o rinomanza internazionale. Dal contralto Maria Amadini alla scenografa di Ronconi Margherita Palli, dall'attore-regista Alberto Canetta alla scrittrice zurighese-milanese Fleur Jaeggy, dal librettista di Leoncavallo Angelo Nessi al basso-buffo del Metropolitan Theatre Fernando Corena, dalle pionieristiche esperienze del Teatro Prisma agli attuali protagonisti del tea-tro svizzero italiano. 220 articoli redatti da 20 autori sparsi in tutta la Svizzera che rivelano una ricchezza artistica sinora insospettata.

Pierre Lepori, Direttore della Redazione di lingua italiana

 

  Revue de Presse


3600 voci ragionate su personalità, compagnie, sale per spettacoli, istituzioni; il teatro del passato e del presente, la realtà professionistica e amatoriale, il teatro per la gioventù e di marionette, le manifestazioni patriottiche popolari e la musica colta del teatro d'opera, il teatro dialettale e la danza. Attraverso voci tematiche e articoli biografici, il DTS offre uno sguardo ricco e dettagliato sul teatro in Svizzera, ma anche sugli svizzeri che hanno seguito le vie dell'arte nel resto del mondo. Il DTS è un immenso sforzo di ricerca e valorizzazione del patrimonio culturale elvetico: per la Svizzera Italiana si tratta inoltre di una prima assoluta. Rari sono infatti gli studi che presentano uno sguardo così completo e approfondito sulla realtà teatrale delle regioni italofone della Svizzera. 230 articoli redatti da 20 autori sparsi in tutta la Svizzera che rivelano una ricchezza artistica sinora insospettata.


17 settembre 2005

C'est un beau bébé de 5 kilos. Il a mis long à venir: huit ans ! Dans les mains, cependant, il est du plus bel effet, ce Dictionnaire du théâtre en Suisse, premier du genre, initié par l'Institut d'études théâtrales de l'Université de Berne. C'est d'ailleurs dans la capitale fédérale qu'il a été présenté, hier. Plus de deux cents personnes y ont contribué, de la Suisse romande au Tessin, des Grisons à la Suisse allemande. On compte en tout 3600 notices, dont plus de 800 en français. Tirage: 2000 exemplaires. […]Plonger dans ces trois volumes (modestement illustrés), c'est comme remonter le fleuve du temps, des Romains à nos jours. Il n'y a pas seulement des notices biographiques: quelques thèmes plus généraux sont traités avec clarté, objectivité et concision. Le genre de la maison n'est pas à la complaisance laudative. Des oublis ? Sans doute. Des frustrés ? Très certainement … […] Ce travail de mémoire a aussi des enjeux contemporains, liant politique et culture au cœur de la cité.

Michel Caspary
24 heures
23.09.2005

[…] Mais qui consultera ce Dictionnaire tiré à 2000 exemplaires? "Les passionnés, les journalistes, les chercheurs aussi", affirme Joël Aguet. "Ces notices témoignent de l'état d'une recherche qui va se développer encore dans un pays qui découvre qu'il a un passé théâtral." Quelque 800 illustrations aèrent cette balade au sein de la mémoire dramatique, lyrique ou chorégraphique d'un pays amnésique dans le domaine. Ce dictionnairen'avait pas de précédent. On peut le commander au prix de 168 francs, via une carte de souscription disponible dans les théâtres et les librairies. Cinq kilos 452 grammes sur une table de nuit ne pèsent rien en regard de ce plaisir nocturne: tourner les pages et imaginer des distributions royales, de François Simon à Marcel Imhof en passant par Corinne Coderey.

Le Temps
23.09.2005

Es ist das erste seiner Art und umfasst über 2 000 Seiten. Es hatte die lange Entstehungsdauer von acht Jahren, die mit einem Kostenaufwand von zwei Millionen Franken verbunden war: Das Theaterlexikon der Schweiz. "Am Anfang hatten wir nur ungesicherte Fakten und ungenaue Quellen wie Jubiläumsschriften", sagte Andreas Kotte, Projektleiter und Herausgeber, gestern an einer Medienorientierung. Aus diesem Material haben seit 1997 insgesamt 500 Mitarbeiter, darunter 230 Autorinnen und Autoren, ein umfassendes Standardwerk geschaffen. Es berücksichtigt nicht nur alle vier Landesteile und ist in den entsprechenden Sprachen verfasst. Dem Lexikon liegt auch ein sehr weiter Theaterbegriff zu Grunde. Man wollte die vielschichtige Theatersituation in der Schweiz, "diesen lebendigen Organismus" abbilden, so Kotte. [...]

Lucie Machac
Berner Zeitung
23.09.2005

Laut Schiller flicht "die Nachwelt dem Mimen keine Kränze", und für gewöhnlich nehmen wir es hin, dass die lebendigste der Künste, das Theater, zugleich die flüchtigste ist und dass auch der schönste Theaterabend schon bald für immer vergessen ist. Nun aber ist nach acht Jahren Entstehungszeit und mit einem Budget von über zwei Millionen Franken ein Werk erschienen, das dem Vergessen zumindest für das Gebiet der viersprachigen Schweiz einen Riegel vorschiebt. Auf 2168 Seiten bildet das erste "Theaterlexi konder Schweiz" nicht nur das aktuelle Theaterschaffen aller Richtungen und Sparten ab, sondern entreisst auch das Bühnengeschehen vorangehender Epochen auf umfassende und kompetente Weise der Vergessenheit. [...] Wer in den drei auch in Sachen Bebilderung opulenten Bänden zu blättern beginnt, ist schlicht überwältigt von der Fülle, die sich eröffnet. "Theater" ist so breit wie nur möglich gesehen, und es finden nicht nur alle Stadttheater ihre ausführliche monografische Darstellung, sondern auch Spielorte wie die Remise in Jegenstorf, die Rote Fabrik in Zürich, die Dampfzentrale Bern oder die Klosterschule Disentis. Dialekttheater, Kabarett und Berufsbühne sind einander gleichgestellt, und "Les Kulturtäter" aus Biel und "Mummenschanz" finden ebenso ihre Darstellung wie die legendäre "Pfeffermühle" Erika Manns oder die Tourneetruppe des Interniertentheaters im Zweiten Weltkrieg. Und nicht nur Christoph Marthaler und Barbara Mundel, Gerd Heinz und Peter Löffler, auch Franz Matter und Louis Naef haben ihre Artikel. Kurz: Wer immer in den letzten fünfzig Jahren auf einer Bühne dieses Landes in irgendeiner Rolle aufgetreten ist: In diesem Buch findet sich ein Echo davon. Wobei Isabelle von Siebenthal, Hans Schenker und Schaggi Streuli ebenbürtig mit Koryphäen wie Bruno Ganz, Michel Simon oder Jean-Pierre Cornu auftreten. Oper und Tanztheater sind ebenso umfassend berücksichtigt wie das Schauspiel, Dramatiker oder Komponisten, Bühnenbildner sind ebenso vollständig vertreten wie Choreografen, Dirigenten und Theatermusiker, und wer Näheres über den Theaterverleger Kurt Reiss erfahren will, wird ebenso fündig wie derjenige, der sich für die Theaterkritik interessiert und feststellt, dass auch da nicht zürichlastig gedacht ist und langjährige "Bund"-Kritiker wie Gian Bundi, Martin Etter oder Charles Cornu ganz selbstverständlich mit von der Partie sind. [...] Da lassen sich die Schells, die Keisers und die Bessons für einmal beieinander begrüssen, und neben bekannten Namen begegnen einem immer wieder überraschende Trouvaillen oder Phänomene, die zum allerersten Mal in solcher Breite und Kompetenz festgehalten wurden. So sind zum Beispiel die Artikel über die Brüder Jean und René Morax, die der französische Redaktor Joël Aguet beigesteuert hat, unbedingt lesenswert, und der Artikel "Radio Svizzera Italiana" des italienischen Verantwortlichen Pierre Lepori macht, überhaupt erstmals in dieser Ausführlichkeit, sichtbar, wie unverzichtbar das Radio für das italienische Schweizer Theater jahrzehntelang gewesen ist.

Charles Linsmayer
Der Bund
23.09.2005

Aal hiess er, Johannes Aal. Er wurde um 1500 in Bremgarten geboren und starb am 28. Mai 1551 in Solothurn. Aal war Priester und Dichter, verfasste das aus 7090 Reimpaarversen bestehende spätmittelalterliche Mysterienspiel "Tragoedia. Joannis des Heiligen vorlöuffers und Töuffers Christi Jesu warhaffte Histori" und ist "eventuell auch der Verfasser des sechzehnstrophigen St.-Mauritzen- und St.-Ursen-Lieds". [...] Mit dieser Information beginnt das Theaterlexikon der Schweiz (TLS), das am Donnerstag in Bern vorgestellt worden ist, ein als enzyklopädisches Werk zur Schweizer Kultur angelegtes Lexikon von beachtlicher Dimension. [...] Ausgegangen wurde von einem weiten Theaterbegriff. Mit rund 2400 Artikeln obenauf schwingt das Sprechtheater, das Musiktheater verzeichnet 700 Einträge, während 400 Artikel sich mit dem Tanztheater befassen. Fast 3000 und somit am meisten Einträge stellen die Personenartikel. Blättert man im Lexikon, trifft man auf die unterschiedlichsten Künstlerinnen und Künstler, auf den Autor Thomas Hürlimann wie die Sängerin Maya Boog, auf Christoph Marthaler, selbstverständlich, wie seine Bühnenbildnerin Anna Viebrock, auf Schauspieler wie Bruno Ganz und Ruedi Walter und tausend andere aus der Zunft. [...]

Marco Guetg
Aargauer Zeitung
24.9.2005

Acht Jahre Arbeit, ein Budget von über zwei Millionen Franken, 400 Mitarbeitende, 2168 Seiten, vier Sprachen, 6,3 Kilo Gewicht: Das sind die Eckdaten des ersten umfassenden Schweizer Theaterlexikons. Es berücksichtigt die Schweizer Theatergeschichte von den Anfängen im Mittelalter bis heute, Schwerpunkt bildet das 20. Jahrhundert. Dem Werk liegt ein weiter Theaterbegriff zu Grunde, der nicht nur professionelles Sprech-, Musik- und Tanztheater umfasst, sondern auch Cabaret, Figuren-, Jugend- und Laientheater.

Der Landbote
24.9.2005

Epuisés, mais heureux. Jeudi à Berne, les instigateurs du premier Dictionnaire du théâtre en Suisse ont fièrement présenté leur oeuvre, fraîchement sortie de presse après huit ans de gestation. L'ouvrage de 7,5 kg (en trois volumes), illustré et tiré à 2000 exemplaires, a nécessité la collaboration de 230 auteurs/es. Le tout a coûté la bagatelle de 2,11 millions de francs, financés par des fonds publics et privés. […] Face à l'ampleur de la tâche, "il n'était pas sûr que l'ouvrage aboutisse un jour", a précisé d'emblée Andreas Kotte, professeur à l'Institut d'études théâtrales de l'Université de Berne, où a germé l'idée de cette somme encyclopédique. Et pour cause. Lancé en 1997, le projet s'avère rapidement "d'une difficulté monstrueuse", raconte Joël Aguet, dramaturge au Théâtre de Carouge et responsable de la rédaction romande de l'ouvrage. […] Le dictionnaire se veut également "un outil de réflexion" pour les politiques. Qui ont désormais la mission de "faire fructifier" les arts de la scène, estime Joël Aguet. L'ouvrage "fait enfin entrer les artistes dans la cité, au sens grec du terme", se réjouit-il. Car après tout, "les héros modernes ne sont-ils pas ceux qui défendent encore la culture dans un monde ultralibéral?".

Raphaële Bouchet
La Liberté
24.09.2005

L'intera storia del teatro svizzero racchiuso in 3600 lemmi, 800 fotografie, 2168 pagine, tre volumi, per un peso complessivo superiore ai cinque chili. È il Dizionario Teatrale Svizzero, fiore all'occhiello dell'Istituto di Studi Teatrali dell'Università di Berna. Questa volta il Ticino c'è, ed è rappresentato degnamente. Un'opera che è frutto di otto anni di lavoro da parte di una redazione trilingue e che è costata poco più di due milioni di franchi. La presenza della Svizzera italiana e ben nutrita ed evidenziata in 230 voci che si soffermano sulla nostra regione, passando in rassegna autori, registi, attori, ballerini, compositori d'opera, direttori d'orchestra e cantanti di grande valore.[…]

S.F.
www.ti-cket.ch

I numeri dell'impresa sono impressionanti, ma sta di fatto che da oggi chi (per motivi professionali, di studio o di semplice piacere) è in cerca d'informazioni su autori, compositori d'opera, attori, registi, coreografi e sceografi svizzeri attivi nel nostro paese o all'estero, oppure stranieri presenti sulle nostre scene; o chi volesse saperne di più suil teatro di parola e di marionette, l'opera e la produzione dialettale e amatoriale, i festival e le sale di spettacolo, ha a disposizione uno strumento finora semplicemente inesistente […].

Antonio Mariotti
Corriere del Ticino
30 settembre 2005

Was wäre ein Ausflug in den Wald, wenn nicht die beliebten gelben Wanderweg-Rhomben den Weg durchs Dickicht weisten? Was wäre ein dreibändiges Theaterlexikon, wenn durch dessen vollgepackte 2168 Seiten nicht die praktischen Pfeile durch die Artikel führten? Diese Verweisstruktur sei ein grosses Anliegen der Redaktion gewesen, hiess es an der Präsentation des in acht Jahren erarbeiteten Mammutwerkes. Drum aufgepasst: Wanderschuhe zugeschnürt, Brotbeutel gepackt - und los gehts, hinein in den Blätterdschungel der Schweizer Theatergeschichte. [...] Doch der Pfeil trügt. Der Verweis führt im Theaterlexikon nirgendwo hin. Zum Glück hilft uns da · éliane Guyon weiter. Ihr schauen wir zu, wie sie 1954 den Soldaten wie eine Marionette spielt. Und überlegen, wie wir das rätoromanische Theater finden können. Denn dieses gibts in den verbleibenden 3589 Artikeln auch. Doch wie dahin?

Noëmi Gradwohl
Berner Zeitung
05.10.2005

Les règles fixées, le jeu de patience peut débuter. Les archives sont souvent lacunaires, voire inexistantes au Tessin. "Les acteurs n'ont pas plus de mémoire que nous, souligne Joël Aguet. Des Richard Vachoux ou Maurice Aufair, qui ont aujourd'hui entre 70 et 80 ans, ne gardaient rien: ils craignaient d'être figés dans le passé. Seul le présent les intéressait." Pendant cinq ans, deux cents à trois cents passionnés vont enquêter sur ces vies menacées par des blancs: des petites mains aimantes vont exhumer des trésors dans les archives - celles de la danse, notamment, à Lausanne - recouper les informations, obliger telle ou telle cantatrice à renouer avec ses fantômes. De leurs liasses de notes, ils feront des notices sans état d'âme, obéissant à un protocole sévère: des faits, des dates, des rôles. Pas de jugement esthétique. Mais des tracés débarrassés de leurs brumes. […] Nécropole, alors, avec faire-part en série? Non. Ce Dictionnaire du théâtre, qui recense rien qu'en Suisse romande 250 acteurs vivants, ne réactive pas seulement la mémoire. Il appelle à élargir le spectre, à ébaucher des romans d'acteur - sur François Simon par exemple. "C'est l'état d'une recherche qui va se développer dans le futur, se réjouit Joël Aguet. Ces trois volumes fournissent des informations qui pourraient nourrir d'autres ouvrages, une histoire du théâtre en Suisse romande par exemple."

Alexandre Demidoff
Le Temps
1 octobre 2005

Il peso della cultura: è davvero il caso di dirlo. Oltre cinque chili, divisi in tre volumi. Un lavoro mastodontico, durato otto anni (e costato due milioni di franchi), a cui hanno contribuito decine di ricercatori nelle quattro lingue della confederazione (romancio incluso). Nero su bianco, le oltre duemila pagine del Dizionario Teatrale Svizzero testimoniano l'esistenza di un teatro sorto e cresciuto nella confederazione, ricco di sfaccettature, di differenze, di piacevoli eccezioni. […] Qualcuno lo sfoglia curioso, per vedere chi c'è e chi no. È il gioco che si fa con ogni dizionario. E accade anche con il mastodontico Dizionario Teatrale Svizzero, a cura di Simone Gojan, che per la prima volta getta uno sguardo d'insieme sulla produzione teatrale elvetica. Un'opera che ancora mancava al panorama culturale, ma anche un'opera necessaria in un paese "con la più alta densità di attività teatrali in Europa", come fa notare il direttore del progetto, il professor Andreas Kotte dell'Istituto di Studi Teatrali dell'Università di Berna. Attraverso i tre volumi, corredati da 800 immagini in bianco e nero, si compie un viaggio nel tempo (e nelle lingue nazionali), alla scoperta delle ricche tradizioni teatrali in Svizzera. Dalla A dell'argoviese Johannes Aal alla Z del teatro Zytglogge di Berna, il Dizionario pubblicato dalla casa editrice Chronos si occupa di attori, registi, ballerini, compositori d'opera, gruppi teatrali, festival, scenografi. Ognuno nella propria lingua: ad esempio, la voce su Bruno Ganz è in tedesco, quella su Jean-Luc Bideau in francese. I 230 lemmi italiani, redatti da una trentina di autori, comprendono anche articoli tematici sul carnevale, sulla produzione dialettale, senza dimenticare il teatro amatoriale (quattro pagine fitte fitte). Un'opera documentata e appassionante. Tanto che vien voglia non soltanto di consultarla come un qualunque dizionario, ma di leggere tutte le voci una dopo l'altra, come faceva l'Autodidatta, il personaggio del romanzo La nausea di Sartre, che si era prefissato di leggere tutti i volumi della biblioteca cittadina...

Giovanni Valerio
Ticino7
14 ottobre 2005

Als Frank Wedekind einmal vor fast leerem Haus auftrat, zischte plötzlich einer der wenigen Zuschauer. Der Dramendichter und Schauspieler trat an die Rampe und warnte deutlich: "Nehmen Sie sich in acht da unten! Wir haben die Mehrheit!" So einmalig dieses Geschehen war, so einmalig ist gleichwohl jede Theateraufführung. Das Transitorische des Bühnenlebens zu fixieren, ist seit je Last und Lust der Theatergeschichtsschreibung. Eine solche kann es indes nur geben, wenn eine Fülle einschlägiger Namen, Daten und Zahlen gesichert ist. Für die hiesigen Gefilde leistet solches nun das "Theaterlexikon der Schweiz". [...]Klein sind dagegen die Schwächen der Publikation. Bei Texten über Schauspieler (anders als bei jenen über Dramatiker, Regisseure oder Kabarettisten) fehlen etwa Details zu Stilen, ergo zu Erfolgsgründen. Und es gibt typische Lapsus der Fachliteratur, darunter Titel wie "Der zerbrochene Krug" (statt "zerbrochne") und "Der Tod des Handlungsreisenden" (statt "Tod eines Handlungsreisenden"). Schliesslich wären grössere, wenngleich weniger Abbildungen informativer. All dies mindert kaum den Rang eines Schatzhauses des Bühnengeschehens, das nicht zuletzt dank seinen Hinweisen auf spezielle Studien, Nachlässe und Gevierte die Erkundung und Praxis der Schweizer Theaterwelt nachhaltig beeinflussen wird.

Thomas Leuchtenmüller
NZZ
18. Oktober 2005

[...] Negli otto anni di ricerca, molte sono state le sorprese per gli esperti dell'istituto bernese. Essi hanno infatti dovuto fare i conti con un mondo teatrale più ricco, variegato e storicamente fondato di quanto potessero immaginare. Alcuni sacrifici si sono quindi rivelati necessari: «Qualche lemma che avremmo voluto sviluppare – soprattutto le voci tematiche – è rimasto nei nostri sogni», ammette Pierre Lepori. Vista la vastità del campo analizzato, alcune dimenticanze non sono da escludere. «Contiamo tuttavia sui lettori per segnalarle», osserva Joël Aguet, responsabile della redazione francese. Il dizionario vuole essere, secondo la volontà dei suoi autori, una prima tappa per nuovi studi, approfondimenti, lavori di dottorato. Come spiega Lepori, «il DTS è un punto di partenza, non solo perché potrà essere migliorato, corretto, arricchito nelle prossime edizioni, ma anche perché stimolerà in modo diretto gli studiosi della storia del teatro del nostro Paese». L'opera non si rivolge però unicamente agli esperti in materia, ma anche a tutti gli appassionati di teatro. Il particolare accento posto dagli autori sugli artisti contemporanei e del Novecento dovrà infine servire, a detta di Aguet, a sensibilizzare e favorire la riflessione sul teatro da parte dei politici, chiamati a svolgere un ruolo importante per il futuro sostegno di questa forma artistica.

Anna Passera
www.swissinfo.org


Page créée le: 20.10.05
Dernière mise à jour le: 25.10.05

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